Direkt zum Inhalt
Bild
Icon Projekt Moorschutzdatenbank
PROJEKT
Niedersächsische Kompetenzstelle Paludikultur
-
Die Kompetenzstelle Paludikultur im 3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V. ist die zentrale Informationsstelle für Paludikultur in Niedersachsen. Ziel ist es, die Paludikultur als eine moor- und klimaschonende Alternative zur bisherigen land- und forstwirtschaftlichen Nutzung von Moorböden in die Umsetzung zu bringen.

Insbesondere sollen rechtliche und technische Anbauhemmnisse beseitigt und Wege zur Förderung der Vermarktung für die erzeugten Produkte gefunden werden. Die Aufgabenfelder der Kompetenzstelle sind:

  • Initiierung und Begleitung von Verbundvorhaben,
  • Bereitstellung von Informationen, 
  • Unterstützung bei der Produktentwicklung und Beratung von Unternehmen,
  • Entwicklung neuer Nutzungskonzepte, 
  • Verbesserung der Wirtschaftlichkeit von Paludikulturen, 
  • Erarbeitung von Empfehlungen zu rechtlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen sowie
  • Wissenstransfer durch Netzwerkausbau und Öffentlichkeitsarbeit.

Als Paludikultur wird die land- oder forstwirtschaftliche Nutzung nasser und wiedervernässter organischer Böden bezeichnet. Paludikultur eine nachhaltige Alternative. Vor allem kommen folgende Kulturen und Produkte infrage:

  • Torfmoose (Sphagnum ssp.): Gartenbaubstrate, Bodenverbesserer, Renaturierungsmaterial,
  • Rohrkolben (Typha latifolia, Typha angustifolia): Gartenbausubstrate, Baustoffe (v. a. Dämmstoffe),
  • Schilf (Phragmites ssp.): Baustoffe (v. a. zum Dachdecken) und Schilfmatten,
  • Rohrglanzgras (Phalaris ssp.): Papier, Verpackungen, Festbrennstoff, Substrat für Biogasanlagen,
  • Seggen (Carex ssp.): Festbrennstoff und
  • Schwarzerle (Alnus glutinosa): Energieholz oder Wertholz.
Ökosystemleistungen – Paludikulturen können folgende Umweltleistungen erbringen:
  • Bodenschutz,
  • Klimaschutz,
  • Biodiversität,
  • Wasserqualität und
  • Wasserretention.

Wie der Anbau erfolgen muss, damit diese Paludikulturen einen möglichst hohen Wert für die Umwelt hat, wird seit einigen Jahren mithilfe wissenschaftlicher Untersuchungen ermittelt.

Erkenntnisse
In Niedersachsen sind ungefähr 500.000 ha (ca. 10 % der Landfläche) von organischen Böden, insbesondere Hoch- und Niedermooren, bedeckt (laut niedersächsischer Bodenkarte (BK50)). Die meisten Flächen sind entwässert und unter Nutzung. Dadurch werden große Mengen Treibhausgase emittiert und viele Ökosystemleistungen nicht mehr erbracht. Daher ist Paludikultur eine nachhaltige Alternative.
Ort
Werlte
Finanzierung

Die Kompetenzstelle wird finanziert durch das niedersächsische Umweltministerium und leistet einen Beitrag zur Umsetzung des Programms "Niedersächsische Moorlandschaften".

Kontakt

Kompetenzstelle Paludikultur
Dr. Colja Beyer

Kompaniestraße 1 
49757 Werlte

Telefon: 05951 98 93 18
E-Mail: beyer@3-n.info

Bundesland