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Der Anbau von Topfkräutern hat in Deutschland in den letzten 20 Jahren beträchtlich an Bedeutung gewonnen. Gut 30 % werden bereits nach den Vorgaben der EU-Bioverordnung bzw. der Bioanbauverbände kultiviert. Allerdings traten in den letzten Jahren bei organisch gedüngten Topfkräutern in torfreduzierten Substraten vermehrt Schadsymptome auf, wie Keimhemmungen bzw. chlorotische und nekrotische Keimblätter sowie in der Folge ein vermindertes Pflanzenwachstum. Diese Schadsymptome stehen offensichtlich mit dem Substrat bzw. der Düngung in Verbindung.
In der ersten Phase des Teilprojektes A (FKZ: 2220MT007A) des Verbundvorhabens "Biotopfkraeuter" erfolgt anhand von Keimpflanzentests ein systematisches Screening von Topfkräutersubstraten auf ihre phytotoxische Wirkung. Zur Identifikation der Schadursache werden ähnlich zusammengesetzte Substrate mit und ohne Schadwirkung für chromatographische und mikrobiologische Analysen an das Julius Kühn-Institut (JKI) weitergeleitet (Teilprojekt B) sowie an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) hinsichtlich der Kohlenstoffqualität untersucht.
In der zweiten Projektphase des Teilprojekts A wird geprüft, ob die identifizierten und isolierten Stoffe oder Mikroorganismen tatsächlich ursächlich für die beobachteten Schadsymptome sind. Um das Risiko von Pflanzenschäden zukünftig zu minimieren, entwickelt die HSWT in der letzten Projektphase gemeinsam mit der Klasmann-Deilmann GmbH Vermeidungsstrategien bzw. Gegenmaßnahmen und erarbeitet zur Qualitätskontrolle von Topfkräutersubstraten gemeinsam mit dem JKI Untersuchungsmethoden sowie Richtwerte, die später in der RAL-Gütesicherung genutzt werden sollen.
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Zentrum für Forschung und Wissenstransfer
Institut für Gartenbau
Dr. Dieter Lohr
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