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In der ersten Phase erfolgt ein systematisches Screening von Topfkräutersubstraten auf ihre phytotoxische Wirkung. Hierzu werden Keimpflanzentests sowohl mit praxisüblichen Fertigsubstraten als auch mit Eigenmischungen, deren Zusammensetzung hinsichtlich Torfersatzstoffen und organischen Düngemitteln systematisch variiert wird, durchgeführt. Hinzu kommen Substrate von Schadensfällen in Topfkräuterbetrieben und auffällige Substrate aus der RAL-Gütesicherung.
Im zweiten Schritt werden in jeweils ähnlich zusammengesetzten Substraten mit und ohne Schadwirkung Mycotoxine und andere Metabolite mittels chromatographischer Methoden analysiert und das Mikrobiom in den Substraten u.a. mittels Fettsäureanalysen (PFLA-Profile) charakterisiert. Zudem stehen Untersuchungen zur Kohlenstoffqualität der Substrate auf dem Arbeitsplan. Sobald potenzielle Schadursachen identifiziert wurden, sollen zwecks Validierung nicht risikobehaftete Topfkräutersubstrate mit den isolierten Stoffen oder Mikroorganismen inokuliert und anschließend in Keimpflanzentests hinsichtlich Phytotoxizität überprüft werden.
Nach Identifikation und Validierung der Schadursachen werden zur Vermeidung von Pflanzenschäden vorbeugende Maßnahmen bei Herstellung, Transport, Lagerung und Verwendung von torfreduzierten und organisch gedüngten Topfkräutersubstraten entwickelt. Darüber hinaus werden für Gärtner, die zum Beispiel ein risikobehaftetes Substrat nicht austauschen können, Gegenmaßnahmen erarbeitet. Hier wird vor allem auf Antagonisten, d.h. Mikroorganismen, die hemmend auf die Verursacher wirken, gesetzt.
Schlussendlich haben die Projektpartner zum Ziel, Methoden und Richtwerte für die Untersuchung von Substraten auf ihr phytotoxisches Potenzial im Rahmen der RAL-Gütesicherung zu erarbeiten. Hierdurch könnten zukünftig torffreie und torfreduzierte Topfkräutersubstrate mit RAL-Gütezeichen angeboten werden, wodurch das Risiko von Pflanzenschäden minimiert wäre.
Im Rahmen des Wissenstransfers in die Praxis entsteht aus den Ergebnissen ein Handlungsleitfaden, in dem die mikrobiellen Vorgänge allgemeinverständlich aufbereitet und die Vermeidungsstrategien und Gegenmaßnahmen praxisnah erläutert werden. "Biotopfkraeuter" gliedert sich in die zwei folgenden Teilvohaben:
- Identifikation von Biotopfkräutersubstraten mit phytotoxischem Potenzial
- Entwicklung von Analyseverfahren für die Qualitätsüberwachung
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Zentrum für Forschung und Wissenstransfer
Institut für Gartenbau, Fachgebiet Pflanzenernährung
Dr.Dieter Lohr
Telefon: 08161 71-3349
E-Mail: dieter.lohr@hswt.de