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Feuchtgrünland auf der Versuchsstation Karolinenfeld
PROJEKT
Entwicklung moorverträglicher Bewirtschaftungsmaßnahmen für landwirtschaftlichen Moor- und Klimaschutz
MoorBewi
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Das Ziel des Vorhabens ist es, die wesentlichen Hemmnisse für eine moorverträglichere Nutzung von Moorböden zu lösen und gleichzeitig die Klimaschutzwirkung moorverträglicher Bewirtschaftungsoptionen zu quantifizieren.

Im Rahmen dieses Forschungs- und Entwicklungsvorhabens werden neue Anbaumethoden, Erntetechniken und Absatzmärkte für nässetolerante Kulturen erprobt und weiterentwickelt.

Schwerpunkte bilden dabei:

  • Techniken zur Wasserstandsregelung,
  • Bewirtschaftungsmethoden im Grünland,
  • Anbauverfahren von Paludikulturen (neue Kulturen, die bei sehr nassen Bedingungen gut gedeihen und auf Moorböden natürlich   vorkommen wie z. B. Seggen oder Schilf),
  • Entwicklung von Wertschöpfungsketten für die Ernteprodukte im Bereich der nachwachsenden Rohstoffe, sowie
  • die Klimawirkung der Verfahren.

Im Fokus der Bewirtschaftung stehen dabei Feucht- und Nassgrünland und Anbau-Paludikulturen, die für landwirtschaftliche Betriebe zukünftig auch ökonomisch tragbar sein sollen.

 

Erkenntnisse
Die Projektergebnisse werden 2024 vorliegen. Als Zwischenfazit kann festgehalten werden, dass sich das bisher auf der Versuchsstation Karolinenfeld eingesetzte Schachtsystem gut zur Wasserregelung der Fläche eignet. Die Umwandlung von Acker in Feucht- oder Nassgrünland sollte im Herbst, vor einer Wasserstandsanhebung erfolgen. Im Vergleich zu Weißklee und Deutschem Weidelgras kommen Rohrschwingel und Rohrglanzgras gut mit den Stauwasserbedingungen eines Niedermoorstandortes mit Oberbodendegradation zurecht. Bei Seggen zeigte sich bisher die Anpflanzung als deutlich zuverlässigere Etablierungsform als die Ansaat. Zudem muss der Wasserstand zügig angehoben werden, um den Seggen die nötige Konkurrenzkraft gegenüber den Beikräutern zu verschaffen. Beim Einsatz von Landtechnik auf wiedervernässten Flächen ist mit einem erhöhten Arbeitszeit-, Reparatur- und Wartungsaufwand, sowie mit der Beschaffung spezialisierter Verfahrenstechnik zu rechnen. Als Absatzmöglichkeiten für das Paludikulturmaterial zeichnen sich insbesondere der Bausektor sowie die Papier- und Kunststoffindustrie ab. Die Treibhausgasbilanz der untersuchten Bewirtschaftungsformen kann erst gegen Projektende errechnet werden, wenn die Messungen abgeschlossen sind.
Kontakt

Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Agrarökologie und Biologischen Landbau
Dr. Annette Freibauer, Dr. Michael Diepolder (Projektleitung)
Dr. Lennart Gosch (Projektkoordination)

Weihenstephaner Berg 4
85354 Freising

Telefon: 08161 8640-4003
E-Mail: moorbewirtschaftung@lfl.bayern.de

Moortyp
Bundesland