© T. Dahms, 2019
Die Projektaufgaben umfassten eine große Bandbreite, die von der Grundlagenforschung, über den Praxisanbau auf ca. 10 Hektar bis hin zur Erarbeitung von Empfehlungen für Landwirte, Behörden und Politik reichten. Des Weiteren war es Aufgabe des Projektes, Wissenslücken hinsichtlich erzielbarer Biomassequalität in Abhängigkeit von Standortbedingung, Flächen- und Erntemanagement für die Pflanzenarten Schilf (Phragmites australis) und Rohrkolben (Typha angustifolia, T. latifolia) zu schließen. Für Schilf wurden zudem verschiedene Genotypen untersucht.
Ein weiterer Projektschwerpunkt lag im Bereich Ökonomie mit Arbeitszeitstudien sowie einer Kostenkalkulation für die Bestandesetablierung, Bestandesführung und Ernte im Praxisanbau von Rohrkolben. Die Wirtschaftlichkeit von Paludikulturverfahren wurde für verschiedene Verwertungswege der Biomasse bewertet. Bei der Integration von Paludikultur in die Praxis standen Wissenstransfer, Übertragbarkeit und Integration in Agrarpolitik und Planungsprozesse im Vordergrund.
Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet:
- Welche Arten bzw. Genotypen von Rohrkolben (Typha angustifolia, Typha latifolia) und Schilf (Phragmites australis) sind für unterschiedliche Standorte und Verwertungslinien geeignet?
- Welchen Einfluss haben Standortauswahl und Management (Wasserstand, Nährstoffverfügbarkeit, Ernteregime) auf Produktivität und Biomassequalität?
- Welche Kosten entstehen bei der Umstellung auf Paludikulturen (Flächenvorbereitung, Anbau, Management, Ernte, Trocknung, Lagerung)?
- Wie ist die Wirtschaftlichkeit von Paludikulturen in Abhängigkeit von Biomassequalität und möglicher Verwertungswege einzuschätzen?
- Wie kann Paludikultur in Agrarpolitik, Genehmigungsrecht und Planungsprozesse integriert werden?
Universität Greifswald
Dr. Sabine Wichmann
E-Mail: wichmann@uni-greifswald.de