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Maschinelle Pflanzung von Rohrkolben-Setzlingen zur Etablierung des Praxisanbaus in Neukalen, Mecklenburg- Vorpommern, September 2019 (Projekt Paludi-PRIMA)
PROJEKT
Paludikultur in die Praxis bringen: Integration – Management – Anbau
Paludi-PRIMA
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Das Verbundprojekt Paludi-PRIMA (FKZ: 22026017 und FKZ: 22032718) untersuchte mit Schilf und Rohrkolben einheimische Pflanzenarten, die an wassergesättigte Böden angepasst sind, den Torferhalt ermöglichen und durch die stoffliche Verwertung der Biomasse ein hohes Wertschöpfungspotential haben. Paludi-PRIMA sollte dazu beitragen, Paludikultur auf Niedermoorstandorten in die Praxis zu bringen.

Die Projektaufgaben umfassten eine große Bandbreite, die von der Grundlagenforschung, über den Praxisanbau auf ca. 10 Hektar bis hin zur Erarbeitung von Empfehlungen für Landwirte, Behörden und Politik reichten. Des Weiteren war es Aufgabe des Projektes, Wissenslücken hinsichtlich erzielbarer Biomassequalität in Abhängigkeit von Standortbedingung, Flächen- und Erntemanagement für die Pflanzenarten Schilf (Phragmites australis) und Rohrkolben (Typha angustifolia, T. latifolia) zu schließen. Für Schilf wurden zudem verschiedene Genotypen untersucht.

Ein weiterer Projektschwerpunkt lag im Bereich Ökonomie mit Arbeitszeitstudien sowie einer Kostenkalkulation für die Bestandesetablierung, Bestandesführung und Ernte im Praxisanbau von Rohrkolben. Die Wirtschaftlichkeit von Paludikulturverfahren wurde für verschiedene Verwertungswege der Biomasse bewertet. Bei der Integration von Paludikultur in die Praxis standen Wissenstransfer, Übertragbarkeit und Integration in Agrarpolitik und Planungsprozesse im Vordergrund.

Folgende Fragestellungen wurden bearbeitet:

  • Welche Arten bzw. Genotypen von Rohrkolben (Typha angustifolia, Typha latifolia) und Schilf (Phragmites australis) sind für unterschiedliche Standorte und Verwertungslinien geeignet?
  • Welchen Einfluss haben Standortauswahl und Management (Wasserstand, Nährstoffverfügbarkeit, Ernteregime) auf Produktivität und Biomassequalität?
  • Welche Kosten entstehen bei der Umstellung auf Paludikulturen (Flächenvorbereitung, Anbau, Management, Ernte, Trocknung, Lagerung)?
  • Wie ist die Wirtschaftlichkeit von Paludikulturen in Abhängigkeit von Biomassequalität und möglicher Verwertungswege einzuschätzen?
  • Wie kann Paludikultur in Agrarpolitik, Genehmigungsrecht und Planungsprozesse integriert werden?
Ort
Teichweide bei Neukalen, Mecklenburg-Vorpommern
Gesamtfläche in ha
10,00
Wiedervernässte Fläche in ha
10,00
Kontakt

Universität Greifswald
Dr. Sabine Wichmann

E-Mail: wichmann@uni-greifswald.de

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