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PROJEKT
Folgenabschätzung der Vaskulärpflanzenbesiedelung auf den Wasser- und Kohlenstoffkreislauf Sphagnum-dominierter Hochmoore
VESBO
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Das VESBO-Projekt analysiert die Evapotranspiration, den Net Ecosystem Exchange (NEE) und die Kohlenstoff-Senkenfunktion in renaturierten Hochmooren. Der Fokus liegt dabei auf den Klimaeinflüssen und die Vegetationsänderungen. Mittels Eddy Kovarianz und Kammermessungen werden Ökosystemflüsse in einem Austauschmodell simuliert, um saisonale Gruppenänderungen zu quantifizieren und Erkenntnisse für Renaturierungsmaßnahmen in Europa zu liefern.

Das Projekt VESBO hat die mechanistische Analyse von Evapotranspiration (ET), Net Ecosystem Exchange (NEE) und Kohlenstoff-Senkenfunktion des Bodens eines wiedervernässten, atlantisch-temperaten Hochmoores unter Gefäßpflanzenbesiedelung zum Ziel.

Das gewonnene Prozessverständnis ist für die Bewertung renaturierter Hochmoorökosysteme unter sich ändernden Klimabedingungen und Vegetationszusammensetzungen im Hinblick auf die Klimarelevanz von großer Bedeutung. Das verbesserte Wissen über die verschiedenen Wechselwirkungen von Pflanzenfunktionsgruppen mit Massen- und Energieflüssen des Hochmoorökosystems wird durch die Evaluierung von Renaturierungs-, Naturschutz- und Emissionsminderungsmaßnahmen in ganz Europa direkt in Wert gesetzt.

Der Fokus liegt auf der Aufteilung der ET- und NEE-Flüsse des Ökosystems durch Eddy Kovarianz und Kammermessungen in-situ in Moos-, Gras- und Baumbeiträge. Die Ergebnisse werden zur Parametrisierung eines Boden-Pflanze-Atmosphäre-Austauschmodells genutzt, mit dem Moos- und Gefäßpflanzenschichten auf Torfböden simuliert werden können. Das Modell wird zusammen mit den empirischen Daten verwendet, um saisonale Änderungen der Flussbeiträge der funktionellen Gruppen in Abhängigkeit dynamischer Umgebungsbedingungen zu quantifizieren. 

Boreale und temperate Moore bedecken weniger als 3% der Erdoberfläche, sie speichern jedoch fast 30% des terrestrischen Kohlenstoffs (C), welcher über Jahrtausende durch permanente Wassersättigung akkumuliert wurde. Natürliche Hochmoore sind charakterisiert durch Torfmoos (Sphagnum) dominierte Vegetationsdecken, werden jedoch seit Jahrhunderten vom Menschen durch Torfabbau genutzt. Die Auswirkungen der künstlichen Entwässerung auf Ökosystemfunktionen und Biodiversität sind zahlreich und nicht auf die stark erhöhten CO2-Emissionen beschränkt. Die Wiederherstellung quasi-natürlicher hydrologischer Bedingungen und typischer Vegetation ist das Hauptziel der seit Jahrzehnten praktizierten Renaturierung. Aufgrund enger Kopplung der Kohlenstoff-Fixierung an den Wasserhaushalt können Änderungen in der Pflanzendecke erhebliche Auswirkungen auf die Kohlenstoff-Senkenfunktion des Ökosystems haben, und umgekehrt.

Ort
Lichtenmoor, Niedersachsen
Kontakt

Thünen-Institut, Institut für Agrarklimaschutz
Dr. Arndt Piayda 

Telefon: 0531 596 2638 
E-Mail: arndt.piayda@thuenen.de

Schutzstatus
Moortyp
Bundesland