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PROJEKT
Waldmoorrenaturierung auf Hochmoorstandorten im Staatsforst - Bewertung der Klimaschutzwirkung
KliWaMo
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Um Treibhausgas-Emissionen zu verringern sieht die bayerische Klimaschutzoffensive in ihrem Maßnahmenpaket auch ein Moorwaldprogramm mit 147 Maßnahmen-Flächen im Staatswald vor. Damit der Erfolg dieser Maßnahmen erfasst werden kann, wurde in diesem Projekt eine Methodik erarbeitet, wie die Einsparmenge von Treibhausgasen durch Moorrenaturierung, sowohl für Altprojekte, als auch für zukünftige Projekte im Staatsforst und auch im Privatwald, sicher berechnet werden kann.

Vom Obersten Rechnungshof wird darauf Wert gelegt, dass der Staatsforst die erwartete Klimaentlastungswirkung auch quantifiziert. Das Peatland Science Centre (PSC) der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) wurde deshalb beauftragt, hierfür ein Konzept zu entwickeln. Dabei wurden die im Rahmen des Projekts 'Feinkonzept Moorrenaturierung im Staatswald' (ST-316) sowie die seit 2016 dazugekommenen Renaturierungsflächen hinsichtlich der Auswertbarkeit in Hinblick auf die Klimaentlastungswirkung geprüft.

Wegen der heterogenen Datengüte in den Altprojekten der Bayerischen Staatsforste, musste ein angepasstes Vorgehen in drei unterschiedlichen Qualitätsstufen (QS) vorgenommen werden. Die höchste Datengüte (QS1) entspricht dem Standard für zukünftige Projekte und wurde nur für die jüngst renaturierten Moore (122 ha in 2 Forstbetrieben) angewendet, zu denen wichtige Eingangsparameter gesammelt wurden. Grundlage für die Berechnung ist das PEP-Modell (Peatland Emissions Predictor) das bei rechtzeitiger Datenerhebung vor der Maßnahme, genaue Werte auf TIER3-Level zur Klimaschutzleistung liefern kann. Die Bewertung der Altprojekte konnte in zwei unterschiedlichen Qualitätsstufen (QS 2 mittels PEP, exemplarisch an 3 Moorgebieten mit 36,1 ha und QS 3 mittels Emissionsfaktoren, flächendeckend für den Regierungsbezirk Oberbayern mit 890 ha) durchgeführt werden.
Da die genauen Renaturierungszeitpunkte nicht bekannt waren, konnte die Emissionseinsparung nur in Hektar und Jahr angegeben werden, nicht aber als Bilanz seit Maßnahmendurchführung. Insgesamt konnte für Oberbayern eine jährliche Emissionseinsparung von ca. 11.355 Tonnen CO2-Äquivalenten pro Hektar über alle Qualitätsstufen hinweg festgestellt werden. Diese Berechnungen beziehen sich auf die einfache Systemgrenze entsprechend der LULUCF (Landuse, Landuse Change and Forestry) Klimaberichterstattung. Um den Klimaschutzeffekt über die Betrachtung der auf der Fläche stattfindenden Maßnahmen hinaus abschätzen zu können, wurde auch der Holzspeicher und die Substitutionseffekte bewertet. Hierzu wurde der LWF-Klimarechner verwendet, der aufgrund der limitierten Datenlage aber nur überschlägige Ergebnisse aufzeigen konnte. Diese auf Annahmen beruhenden Ergebnisse für vor und nach der Maßnahme dienen als Grundlage für zukünftige Berechnungen mit gemessenen Werten.

Ort
Staatsforsten in Bayern, Oberbayern
Gesamtfläche in ha
1048,00
Kontakt

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf 
Michael Kraut

E-Mail: michael.kraut@hswt.de

Bundesland