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Im vierten Teilvorhaben wurde das Verfahren Torfmooskultivierung für eine verbesserte Produktion mit einer messbaren Ertragssicherheit weiterentwickelt. Das Wachstum verschiedener Sphagnum-Arten wurde über Beleuchtung, Bewässerung und Nährstoffversorgung optimiert. Dafür stand ein Schattiertunnel zur Verfügung.
Neben dem Austesten von wasserspeichernden Vliesstoffen wurde eine Bewässerungsanlage neu konzipiert, um eine verbesserte Wasserversorgung zu gewährleisten. Um die Effizienz zu erhöhen wurde die Ausbring- und Erntetechnik verbessert. Dazu muste die Mähtechnik verändert werden. Es wurde ein Verfahren benötigt, dass die Moosflächen schonend überfährt und die Regeneration nicht negativ beeinflusst. Zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit wurden diese Verbesserungen auch an Kulturen im Freiland angewendet.
Die Ziele im Gesamtvorhaben "MOOSzucht" waren eine Produktivitätssteigerung auf züchterischer Basis, um Torfmoos rentabel anzubauen und die massenhafte Vermehrung von Torfmoos als Saatgut, für die Umsetzung von Torfmooskultivierung im industriellen Maßstab.
Ergebnisse:
Sphagnum palustre und S. fallax konnten auf Vlieskultur im Schattiertunnel erfolgreich vermehrt werden (4,25 l Torfmoossaatgut m-2 ). Dafür wurden auf wasserdurchlässigem Bändchengewebe, gegen Beikrautdurchwurzelung, Flachfolienbahnen zur Wasserrückhaltung ausgelegt. Die darauf verlegten Vliesvarianten dienten als wasserspeichernde Unterlage für die manuell ausgebrachte Torfmoosmischung aus der Feldversuchsfläche Hankhauser Moor.
Die Bewässerung gelang mittels Überkopfregner und geeignetem Brunnenwasser (schwach saurer pH, geringe Gehalte an Eisen, Phosphor, Hydrogencarbonat). Am Versuchsstandort dienten sowohl die Netzschattierung des Tunnels als auch zusätzlich der Kultur dem Wind- und Verdunstungsschutz sowie im Winter einem wachstumsfördernden Mikroklima.
Die Schutzwirkung zeigte sich besonders im Kontrast zur Freilandkultur, die schnell austrocknete und mehrfach Windschäden an der Schattierung verzeichnete. Während kein Einfluss der Grammatur der sechs getesteten Vliesvarianten (400-1600 g m- ² bzw. Wasserspeicherfähigkeiten von < 5 L m- ² bis 10 L m- ²) auf das Torfmooswachstum nachgewiesen werden konnte, bewirkte das Vliesmaterial tendenzielle bis signifikante Unterschiede. So förderte das Recyclingvlies (Synthetik/Acrylat) im Vergleich zu PLA- und Neufaservlies (PES) den Torfmooshöhenzuwachs, minderte jedoch das Beikrautwachstum. Unter den monatlich ausgebrachten Düngevarianten erzielte ein NPK-Dünger (18-11-18+2,5) mit 0,6 g N m- ² während einer Bonitur im Herbst die höchste durchschnittliche Capitulaanzahl (sechsmal höher als die Kontrolle) sowie die signifikant höchste Torfmoosrasenhöhe und Deckungsgrade vitaler Torfmoose.
Torfmoossaatgut konnte von der Vlieskultur erfolgreich mittels eines umgerüsteten Mähers geerntet werden. Nassansaat ermöglichte eine feine, gleichmäßige, schnelle Ausbringung von Reaktortorfmoosen.
Niedersächsische Rasenkulturen NIRA GmbH & Co. KG
Dr. Christian Schade, Projektleitung
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