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PROJEKT
Moorrevitalisierung als Greifswalder Anpassungsstrategie – Entwicklungsperspektiven durch nasse Nutzung
MORGEN
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Die Greifswalder Moorstudie bilanzierte die Treibhausgasemissionen der Moore im Stadtgebiet der Universitäts- und Hansestadt Greifswald, um dadurch Handlungsempfehlungen zur Emissionsreduktion durch Wasserstandsanhebung abzuleiten. Dazu wurde unter anderem die Verbreitung der Moorflächen auf dem Greifswalder Stadtgebiet kartiert sowie ihr Treibhausgas-Einsparpotential ermittelt und die Vernässbarkeit abgeschätzt. Innerhalb des Vorhabens wurden außerdem die Stadt-Land-Beziehungen zur Produktion von Biomasse in Paludikultur und deren stoffliche und energetische Verwertung aufgebaut und gefestigt.

Im ersten Schritt wurde eine Flächenrecherche anhand von Geodaten durchgeführt, welche anschließend im Gelände überprüft und aktualisiert wurde. Anhand der überarbeiteten Geodaten wurden die Emissionen mittels des GEST-Ansatzes (Treibhaus-Gas-Emissions-Standort-Typen, Couwenberg et al. 2008, 2011) ermittelt.  Des Weiteren wurde mithilfe eines digitalen Geländemodells eine Einschätzung der Vernässbarkeit der Flächen vorgenommen und, da die vorliegende Studie von der Stadt Greifswald beauftragt wurde, zwischen Flächen, die sich im Besitz der Stadt Greifswald befinden und übrigen Flächen unterschieden.

In einem weiteren Schritt wurden Kriterien zur Ermittlung von Potenzialflächen für Wiedervernässung erstellt. Das Ergebnis der Studie sind sechs Karten des Greifswalder Stadtgebietes, in denen die lokalen Ortsnamen der Moorflächen, die Bohrpunkte, die Vegetationsausprägung und Nutzung, die Torfausdehnung, die Treibhausgasemissionen (GESTs) und das Umsetzungspotenzial dargestellt werden.

Damit ist ein umfassender Überblick über die Torfausdehnung und Moornutzung im Greifswalder Stadtgebiet und ihre Bedeutung für den Klimaschutz erbracht. Auf Basis dieser Ergebnisse können jedoch nur ansatzweise Handlungsempfehlungen gegeben werden, da für konkrete Handlungsempfehlungen weitere und vor allem flächenspezifische Untersuchungen und Prüfungen notwendig sind. Im Ausblick wurden die Potenziale der Wiedervernässung der Moorflächen der Stadt Greifswald dargestellt und weiterer Forschungsbedarf identifiziert.

Erkenntnisse
Von der gesamten Moorfläche Greifswalds (472 ha) weisen 411 ha (87 %) ein deutliches Treibhausgas-Einsparpotential auf, wovon aller Voraussicht nach 303 ha (64 %) zu vernässen sind, um Torfverlust und einen Großteil der Emissionen zu vermeiden. Etwa 180 ha (36 %) der entwässerten Moore liegen überwiegend unter dem Meeresspiegel, sind verantwortlich für 43 % der Treibhausgas-Emissionen (3.285 t CO2-Äq. a-1) und sind zu 89 % im Eigentum der Universitäts- und Hansestadt Greifswald.
Ort
Greifswald
Finanzierung

Förderung von "Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel" mit dem Förderschwerpunkt "Kommunale Leuchtturmvorhaben sowie Aufbau von lokalen und regionalen Kooperationen" (Förderschwerpunkt 3)

Kontakt

Succow Stiftung 
Christina Lechtape

Telefon: 03834 83542 26
E-Mail: christina.lechtape@succow-stiftung.de