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Der Deich bleibt bestehen. Um die Wiedervernässung der Polderflächen und den Wasseraustausch mit dem Peenestrom zu ermöglichen, erfolgte der Einbau von 2 Ein- und Auslassbauwerken in den Deich. Diese gewährleisten das Eindringen und Wiederablaufen von Hochwasser sowie einen Mindestwasserstand in den Polderflächen. Weiterhin wurden vorhandene Staubauwerke ertüchtigt. Durch diese Maßnahmen entstehen Bereiche, die dauerhaft ein- bzw. teilweise überstaut sind.
Im Polder Jamitzow stehen vorrangig flach- bis mittelgründige Niedermoortorfe, auf höher liegenden Flächen hingegen sandige Mineralböden an. Die Polderfläche wird größtenteils als Extensivgrünland genutzt. Die Flächen werden beweidet und gemäht. Im mittleren Polderteil erfolgt auf höher gelegenen sandigen Flächen eine Ackernutzung. Kleine Teilflächen sind auch bewaldet.
Die Flächen befanden sich allerdings im stark entwässerten Zustand aufgrund der Entwässerung über das Schöpfwerk Moorkanal am Peenestrom. Insgesamt zeigt sich in der Polderfläche aufgrund von Mineralbodendurchragungen ein abwechslungsreiches Relief und ein relativ reiche Strukturierung durch unterschiedliche Offen- und Gehölzbiotope. Durch geeignete Maßnahmen erfolgt die Einstellung der künstlichen Entwässerung und die Wiederherstellung des Wasseraustausches zum Peenestrom. Die extensive Nutzung der Flächen kann fortgesetzt werden.
Ziele der Renaturierung
- Wiederherstellung der Voraussetzungen für die Regeneration des Durchströmungsmoores durch Herstellung der natürlichen Vorflut und Einstellung des Schöpfwerkbetriebs
 - Förderung typischer, seltener und gefährdeter Pflanzen- und Tierartengemeinschaften der Feucht- und Moorbiotope
 - Verminderung der Nährstoffgehalte in Boden und Wasser durch Unterbindung/Minderung der Mineralisierungsprozesse im Moorboden
 - Aufwertung des Landschaftsbildes durch kleinräumigen Wechsel verschiedener Grünlandbiotoptypen und Erhalt sowie Einbindung von kleinflächigen Gehölzstrukturen
 
Durchgeführte Maßnahmen
- Einstellung der künstlichen Entwässerung durch Trennung vom nordöstlich angrenzenden Polder Buggenhagendurch Rückbau bzw. Verschluss von Durchlässen und Gräben
 - Stilllegung des Betriebes des Schöpfwerkes Jamitzow
 - Herstellung des Wasseraustausches zwischen Polderflächen und Peenestrom durch Anlage von zwei Ein- und Auslassbauwerken
 - Erhalt/Ertüchtigung vorhandener Staubauwerke
 - Anpassung des Binnenentwässerungssystems an ausgewählten wichtigen Punkten (Rückbau von Grabenüberfahrten mit tiefliegenden Durchlässen in künftig (teil-)überstauten Flächen; Höherlegung von Durchlässen in Hauptgräben)
 - Begleitendes Monitoring
 
Die vorgenommenen Maßnahmen haben durch die Minderung der Torfzersetzung positive Auswirkungen auf Boden, Wasser und Klima. Auch die Nährstoffbelastung angrenzender Gewässer, vor allem des Peenestroms durch ausgeschwemmte Nährstoffe wird reduziert. Für bedrohte Arten der Feuchtlebensräume wurde hier ein neuer Lebensraum geschaffen.
Landgesellschaft MV:
Cathleen Schulz
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