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PROJEKT
Erhaltung, Regeneration und Entwicklung des Moorgebietes von Moorhausen im Gebiet des Entwässerungsverbands Varel
Klimaschutz durch Moorentwicklung
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Das langfristige Projektziel war eine verminderte Emission von Treibhausgasen unter Beibehaltung und Ausgestaltung einer möglichst nachhaltigen, zukunftsfähigen (landwirtschaftlichen) Nutzung des Gebiets. Nach einer umfassenden naturräumlichen Erkundung des Moorgebiets im Rahmen des ersten Projektabschnitts, wurden die ermittelten Potentiale für ein optimiertes Wassermanagement kleinräumig auf Versuchs-und Demonstrationsflächen getestet.
Das Projektgebiet

Das Vorhaben wurde in einem Kerngebiet von ca. 660 ha umgesetzt, welches die Erhaltung, Regeneration und Entwicklung des Moorgebietes von Moorhausen nördlich von Varel umfasste. Dieses Moorgebiet wurde verstärkt im 19. Jahrhundert besiedelt und durch die Entwässerung des Torfkörpers urbar gemacht, wobei insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Ausbau des Entwässerungssystems und eine entsprechende Intensivierung der Nutzung zu konstatieren ist. Das Moorgebiet wird heute vorrangig als Grünland landwirtschaftlich genutzt. 

Erser Projektabschnitt: Naturräumliche Erkundung des Moorgebietes

Von Anfang April bis Ende Juni 2018 wurde der Untergrund des Projektgebiets durch 164 Bohrungen erkundet und eine aktuelle Datengrundlage über Art, Mächtigkeit und den Zustand der Torfe im Gebiet geschaffen. Durch den Vergleich mit, vor ca. 50 Jahren aufgenommenen, Bohrprofilen des Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wurde im Projektgebiet ein durchschnittlicher Torfschwund von ca. 1,2 cm pro Jahr, also von ca. 0,60 m insgesamt, ermittelt.

Außerdem wurde die Dynamik des Wasserhaushalts im Gebiet erkundet, insbesondere mit einem Fokus auf die Fragestellung, inwiefern Voraussetzungen für ein optimiertes Wassermanagement im Projektgebiet vorliegen. Es konnte festgestellt werden, dass großflächig Bereiche existieren, in denen über längere Zeiträume eine vergleichsweise hohe Differenz zwischen Boden/Grundwasserstand und der Oberkante des Torfkörpers besteht, und eine für die Nutzung der Flächen in diesem Maß nicht notwendige Entwässerung des Torfes erfolgt. In diesen Bereichen ist das Potential zu einer Optimierung des Wassermanagements für einen besseren Schutz des Torfkörpers vorhanden, ohne die bisherige Nutzung in relevantem Maße zu beeinträchtigen.

Zweiter Projektabschnitt / Zwischenprojekt

In dieser Projektphase wurden die ermittelten Potentiale in der Praxis kleinräumig auf Versuchsflächen umgesetzt und getestet. Nach den im Sommer und Herbst 2018 erfolgten Detailuntersuchungen und Abstimmungsgespräche mit den Akteur*innen und Flächeneigentümer*innen, wurde 2019 getestet, inwiefern es in Moorhausen durch eine optimierte Regulierung des Grabenwasserstands gelingen kann, mehr Wasser im Torfkörper zu halten. Auf diese Weise soll der Zersetzung des Torfkörpers entgegengewirkt werden, bei einer gleichzeitigen Gewährleistung der für die Flächennutzung notwendigen Entwässerung. Durch ein Monitoringsystem wird die Wirksamkeit der Maßnahme erfasst und ausgewertet.

Das Projekt wurde im bundesweiten Wettbewerb „Klimaaktive Kommune 2019“ vom Bundesumweltministerium und dem Deutsches Institut für Urbanisitik prämiert.

Ort
Moorhausener Moor
Gesamtfläche in ha
660,00
Finanzierung

Das Projekt wurde im Rahmen der Förderrichtlinie „Klimaschutz durch Moorentwicklung“ bezuschusst, wobei sich das Projektbudget aus Landes- und EU-Mitteln (EFRE), Eigenmitteln des Landkreises und Mitteln der Barthel-Stiftung, sowie der Wasser-und Bodenverbände Friesland zusammensetzt. 

Fördervolumen in Euro
229.321,60
Beteiligte Institution(en)
Projektfinanzierung
Projektfinanzierung
Projektfinanzierung, Projektumsetzung
Kontakt

Landkreis Friesland
T. Linß

Lindenallee 1
26441 Jever

E-Mail: t.linss@friesland.de

Bundesland