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PROJEKT
Optimierung von Dauergrünland auf Hochmoorstandorten zur klimaschutzorientierten zukunftsfähigen Bewirtschaftung von Weide- und Schnittnutzung in der Milchviehhaltung
GreenMoor
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Ziel des vierjährigen Vorhabens ist es, die Treibhausgas-Emissionen auf intensiv genutzten Hochmoorflächen durch Umstellung auf Feuchtbewirtschaftung auf ein Minimum zu reduzieren. Dabei werden die Wasserstände maximal angehoben und der konventionelle, organische Stickstoffeintrag nach Gülleverordnung beibehalten.
Inhalte: 

In Projekt „GreenMoor“ soll in den kommenden Jahren überprüft werden, ob eine Teilvernässung einen signifikanten Beitrag zur Minderung der THG-Emissionen leisten kann. Damit soll die landwirtschaftliche Produktion an die Anforderungen des Klimaschutzes angepasst werden, damit sie weiterhin bestehen kann. Das Projekt ist eine einmalige Chance, einen sinnvollen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und die hochproduktiven Grünlandstandorte in Moorregionen zu erhalten. Es werden zudem Handlungsempfehlungen für eine klimaschutzorientierte Grünlandnutzung auf Hochmoorflächen im engen Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis entwickelt.

Umsetzung: 

Die praktische Umsetzung der Versuche findet auf dem Betrieb der Familie Hanken im Ipweger Moor in Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) statt, der Milchlieferant der Molkerei Ammerland und exemplarisch für viele Hochmoorstandorte ist. Familie Hanken stellt ca. 7,5 Hektar ihrer bewirtschafteten Fläche für die Versuche zur Verfügung, wovon ca. 4,5 ha Testflächen teilvernässt und mit weiteren 3,0 ha Referenzflächen verglichen werden. Auf dieser Fläche werden die konventionellen Bedingungen der bisherigen Moorbewirtschaftung beibehalten, einschließlich Drainage, Management und Düngung. 

Durch angepasste Weide- und Schnittnutzung sowie angepasstes Düngemanagement sollen Treibhausgasemissionen signifikant minimiert und die Festigkeit der Grasnarbe auf dem Dauergrünland optimiert werden. Zu den untersuchten Bewirtschaftungsformen zählen intensive und extensive Beweidung sowie Schnittnutzung unter Grabeneinstau, teilweise in Kombination mit Unterflurbewässerung. Angedacht ist eine Anhebung des mittleren jährlichen Wasserstands, durch beispielsweise Grabeneinstau, teilweise Unterflurbewässerung und Zuwässerung, auf -20 cm unter Geländeoberfläche. Unter dem Strich werden dadurch Emissionen zwischen 10 bis 15 t/ha und Jahr erwartet. Das entspräche einer Reduzierung von 60 bis 75% von THG-Emissionen.

Begleitforschung:

Die entsprechende wissenschaftliche Begleitforschung wird durch die Universität Greifswald sichergestellt. In verschiedenen Versuchsvarianten (intensiv/extensiv/ungedüngt) werden Emissionen von Kohlenstoffdioxid (CO₂), Lachgas (N₂O) und Methan (CH₄) durch mobile Hauben gemessen, um die Höhe der Treibhausgasemissionen unter angehobenen Wasserständen und den genannten Bewirtschaftungsformen zu vergleichen.

Hintergrund: 

Während im aktuellen Diskurs vor allem die Vollvernässung trockener Moore sowie die nasse Nutzung mit Paludikulturen oder Photovoltaik diskutiert werden, besteht Grund zur Annahme, dass bereits eine moderate Anhebung von Wasserständen durch Teilvernässung einen signifikanten Beitrag zur Minderung der THG-Emissionen leisten kann. 

Gesamtfläche in ha
7,5
Wiedervernässte Fläche in ha
4,5
Fläche mit Maßnahme in ha
4,5
Fördervolumen in Euro
399.500,00
Kontakt

Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen
Heiko Gerken

Telefon: 04401 82926-14
E-Mail: heiko.gerken@gruenlandzentrum.de

Moortyp