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Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir:
"Wiedervernässte Moore sind unsere natürlichen Verbündeten beim aktiven Klimaschutz – aber das geht nur, wenn wir Lösungen mit den Betroffenen finden. Für die Landwirtschaft muss es sich lohnen, mitzumachen und klimafreundlich zu wirtschaften. Viele Bauernfamilien leben seit Generationen auf Moorstandorten, ihre Vorfahren haben das Land mühsam urbar gemacht – das sollten wir nicht vergessen. Nasse Nutzung in Paludikultur ist dann interessant, wenn die Biomasse und die Produkte am Markt abgesetzt werden können. Wertschöpfungsketten müssen dafür angepasst oder ganz neu aufgebaut werden – hier kann die verarbeitende Wirtschaft mit ihrem Know-how einen entscheidenden Beitrag leisten. Die vom BMEL über die Fachagentur für nachwachsende Rohstoffe geförderte toMOORow PaludiAllianz unterstützt diese Initiative der Unternehmen und verbindet sie mit der Landwirtschaft. So kann Paludikultur gelingen."
Die Land- und Forstwirtschaft auf wiedervernässten Mooren – die sogenannte Paludikultur – bietet nachweislich erhebliche Potenziale für den Klima- und Artenschutz. Gleichzeitig ermöglicht Paludikultur alternative Einkommensquellen für Landwirtinnen und Landwirte und die Bereitstellung regionaler, fossilfreier Rohstoffressourcen für Unternehmen u.a. aus der Papier-, Verpackungs-, Bau-, Dämmstoff- und Holzwerkstoffindustrie.
Das Potenzial für den Klima- und Artenschutz – aber auch für Wirtschaft und Landwirtschaft – ist enorm. Bundesweit gibt es rund eine Millionen Hektar landwirtschaftlich genutzte, trockengelegte Moore. Hier besteht die Möglichkeit, diese wiederzuvernässen und trotzdem weiter zu bewirtschaften. Mit dem Anbau von zum Beispiel Schilf, Rohrkolben, Torfmoosen oder Seggen können Landwirtinnen und Landwirte nachwachsende Rohstoffe liefern, die fossile Ressourcen ersetzen und die Klimabilanz von Unternehmen verbessern. Gleichzeitig wird regionale Wertschöpfung initiiert und es entstehen verlässliche Lieferketten, die zusätzlich Einsparungen beim Transport ermöglichen.
Quelle: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft