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PROJEKT
ICOS-D Ökosystemprogramm
Hauptphase, Teilvorhaben 11
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Seit Mai 2010 werden am Standort Mooseurach Dauerbeobachtungen zum Spurengasaustausch zwischen einem Nadelwald auf organischem Boden und der Atmosphäre durchgeführt. Dieses Projekt hat zum Ziel, die bereits im v Tl-Projekt "organische Böden" durchgeführte Instrumentierung des ICOS-Standortes zu konsolidieren, entsprechend der identifizierten Fragestellungen weiter auszubauen und die Routine-Messungen abzusichern. Zum Ende des Projektes soll der Standort so ausgestattet sein, dass er in der Routine-Phase langfristig weiterbetrieben werden kann, kontinuierlich Monitoringdaten erhoben werden können und als Plattform für weitere wissenschaftliche und managementrelevante Fragestellungen und Projekte ausgestattet ist.

Der von der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Peatland Science Centre (PSC) betriebene Eddy-Kovarianz-Messturm ist Bestandteil des europaweiten ICOS-Messnetzwerkes (Integrated Carbon Observation System). Der Untersuchungsstandort befindet sich in einem Moorgebiet, das Anfang des 20. Jahrhunderts trockengelegt wurde. Nach einer anfänglich landwirtschaftlichen Nutzung wurde die Fläche 1967 mit Fichte und Waldkiefer aufgeforstet.

Die zentrale Methode ist die Eddy-Kovarianz-Technik zur Bestimmung der Kohlenstoffdioxid-, Wasser- und Energieflüsse mittels eines CSAT-3 Ultraschall­anemometers und eines Enclosed-Path Infrarot-Gasanalysators (LI-7200, LI-COR Biosciences). Zudem werden drei- bis vierwöchentlich Messungen der Ökosystematmung im Tagesverlauf mittels manueller Gaswechselhauben im Unterwuchs durchgeführt. Zur Komplettierung der Spurengasbilanz werden darüber hinaus Kohlenstoffdioxid-, Methan- und Lachgasflüsse mit manuellen Haubensystemen an neun Messpunkten mit je drei Wiederholungen ca. zweiwöchentlich erfasst. Grundwasserstand, Bodentemperaturen in verschiedenen Tiefen und meteorologische Standardparameter im und über dem Bestand werden als Steuergrößen für die Treibhausgasflüsse kontinuierlich aufgezeichnet. Im Dezember 2015 wurde bedingt durch Sturmschäden und Borkenkäferbefall der Waldumbau eingeleitet. Aus diesen Gründen wurde die Waldfläche im Bereich des Messturmes gerodet. Die Naturverjüngung wird wissenschaftlich begleitet. Um die Veränderung besser quantifizieren zu können, wurde ein zweiter vier Meter hoher Eddy-Messturm aufgestellt.

Aus dem Projektgebiet Mooseurach werden in Zukunft weitere Daten für die nationale Berichterstattung (IPCC) Agriculture, Forestry and Other Land Use geliefert.

Ort
Mooseurach, Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
Kontakt

Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Prof. Dr. Matthias Drösler

E-Mail: matthias.droesler@hswt.de

Moortyp