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PROJEKT
Moor-Landwirtschaft für Klimaschutz Allgäu
MoorWert, MoLaKlim
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Das übergeordnete Ziel dieses Vorhabens ist es, Lösungen zur Reduzierung der Freisetzung von Treibhausgasen durch Bodendegradation zu erarbeiten. Im Rahmen des Vorhabens wird der Wasserstand auf ausgewählten Flächen angehoben, um dort klimaschonende Formen der nassen Bewirtschaftung praxisnah zu untersuchen. Dabei wird das Projekt auch hinsichtlich sozioökonomischen und betriebswirtschaftlichen Fragestellungen wissenschaftlich begleitet.

Der Landkreis Ostallgäu ist einer der moorreichsten Landkreise im Regierungsbezirk Schwaben. Unter der Leitung des Landratsamts Ostallgäu werden im Projekt MoLaKlim notwendige landwirtschaftliche Verfahren für eine Bewirtschaftung von Moorflächen mit möglichst hohen Wasserständen weiterentwickelt und praxisnah umgesetzt. Dabei wird insbesondere auf folgende regionalen Besonderheiten eingegangen: Klima, Topografie, Biodiversität, kleinteilige Eigentums- und landwirtschaftliche Strukturen.

Den Betrieben sollen langfristige moorbodenerhaltende Nutzungsoptionen, die in die Betriebsstruktur eingebettet sind, aufgezeigt werden. Diese Perspektiven können auch in einer betrieblichen Diversifizierung liegen, zum Beispiel mit Betriebszweigen in der angepassten Bewirtschaftung nasser organischer Böden (Paludikultur im weiteren Sinne, z. B. auch Beweidung) oder der Pflege weiterer Flächen im Sinne des Klimaschutzes und der Biodiversität.

Von hoher Bedeutung für eine wirtschaftliche Tragfähigkeit sind neue Verwertungs- und Vermarktungsmöglichkeiten für Biomasse aus der Bewirtschaftung wiedervernässter organischer Böden. Die stoffliche Nutzung und damit eine langfristige C-Bindung soll somit bevorzugt werden. Maßnahmeflächen und Partnerbetriebe sollen wichtige Multiplikatoren für eine Verstetigung und Ausweitung klimaschonender Bodennutzungsformen auf organischen Böden werden. Aus dem Vorhaben werden wichtige Erkenntnisse zu den notwendigen Rahmenbedingungen für eine „nasse Bewirtschaftung“ organischer Böden gewonnen.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) als Verbundpartner übernimmt in der Begleitforschung die sozioökonomischen, arbeits- und betriebswirtschaftlichen Untersuchungen sowie die Untersuchung weiterer landwirtschaftlicher Parameter und der Landtechnik. Zur Überprüfung des übergeordneten Zieles, die Degradierungsprozesse organischer Substanz und die damit verbundene Freisetzung von Treibhausgasen zu reduzieren, führt die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT) als Verbundpartner weitere begleitende Untersuchungen und Forschungsvorhaben durch. Die Hochschule wird die angestrebten Vernässungsmaßnahmen und Anpassungen mit einem Treibhausgasmonitoring begleiten. Dazu wird in erster Linie die Eddy-Kovarianz-Technik genutzt, wodurch eine kontinuierliche Bilanzierung der Treibhausgase Kohlenstoffdioxid und Methan ab dem Jahr 2023 möglich ist. Zur Abbildung der für die Region typischen kleinräumigen Heterogenitäten in der Landschaft und der Landnutzung werden für vier Jahre die Treibhausgase mit der Haubenmesstechnik ergänzend erfasst. Mit dieser Technik ist außerdem zusätzlich eine Bilanzierung von Lachgasemissionen möglich. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen genutzt werden, um Modellierungen und die Hochrechnung von Treibhausgasen in die Fläche zu verbessern. 

Ort
Ostallgäu, Bayern
Beteiligte Institution(en)
Projektkoordination, Ansprechpartner vor Ort
Projektpartner, wissenschaftliche Begleitung
Projektpartner, wissenschaftliche Koordination
Kontakt

Landkreis Ostallgäu
MoorLandwirtschaft für Klimaschutz Allgäu, Andreas Stauss

Schwabenstraße 11
87616 Marktoberdorf

Telefon: 08342 911-543
E-Mail: moorwert@lra-oal.bayern.de

Bundesland