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Mit der geplanten Maßnahmenumsetzung im Projektgebiet Ahlen-Falkenberger Moor folgt der Naturschutzbund Deutschland den Zielen der Nationalen Moorschutzstrategie sowie der BUND-Länder-Zielvereinbarung. Durch die Sanierung der vorab landwirtschaftlich genutzten und bis vor Kurzem für den Torfabbau vorgesehenen Hochmoorflächen wird die Etablierung eines überregionalen Leuchtturmprojektes angestrebt.
Das Projekt ist in sechs zeitlich aufeinander folgende Bauabschnitte unterteilt, wobei je Abschnitt eine Umsetzungszeit von drei Jahren geplant ist. Die Erfahrungen der ersten Abschnitte sollen hierbei in die Optimierung der Sanierung der folgenden Abschnitte einfließen.
Projektmaßnahmen:
- Umfassende Untersuchung des Gebiets (u. a. Torfstratigraphie und -mächtigkeit, Kartierung der Flora und Fauna, Bestandssituation der Gebietsentwässerung)
- Bereitstellung einer unbelasteten Torfoberfläche durch den Abtrag des landwirtschaftlichen Oberbodens, um die zeitnahe Etablierung einer Hochmoorvegetation zu begünstigen. Die Tiefe des Abtrags orientiert sich u. a. an der Torfstratigraphie, dem Relief, der Hydrologie und der Belastung durch Nährstoffe aus der landwirtschaftlichen Vornutzung
- nach dem Abtrag des Oberbodens sowie der Einrichtung von Polder erfolgt eine Beimpfung mit Bult- und Schlenkentorfmoosen und hochmoortypischen Begleitpflanzen
- Um für die Beimpfung ausreichend Material zur Verfügung zu stellen, werden in einem ersten Schritt Torfvermehrungsflächen und ein Wasserreservoir angelegt
Geplantes Monitoring:
- kontinuierliche Durchführung von Treibhausgas-Messungen
- ökologisches Monitoring zur Entwicklung der Vegetationszusammensetzung sowie der Population von Brut- und Rastvögeln
- Überprüfung der Grund- und Moorwasserpegel
- Entnahme und Analyse von Wasserproben zur Erfassung einer möglichen Veränderung der Nährstofffracht
Ursprüngliche Planungen für dieses Gebiet sahen einen Torfabbau durch ein Unternehmen der Erden- und Substratindustrie vor. Auf Initiative des Naturschutzbundes wurden erfolgreich Gespräche mit dem Unternehmen geführt und anstelle des Torfabbaus ein Konzept für ein Natur- und Klimaschutzprojekt entwickelt, das in Europa einzigartig ist. Das Antragsverfahren zum Torfabbau wurde gestoppt. Die Umsetzung erfolgt mit Unterstützung und in enger Abstimmung mit dem Landkreis Cuxhaven.
NABU-Bundesgeschäftsstelle
Julia Krooß
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