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PROJEKT
Nachhaltigkeit von Paludikulturen unter besonderer Berücksichtigung des Stoffhaushaltes
NAPALU
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Im Rahmen dieses bundesweiten Forschungsvorhabens werden Anbauverfahren bereits etablierter Niedermoor-Paludikulturen in Bayern und Niedersachsen untersucht und optimiert, sowie nachhaltige Produkte (weiter-) entwickelt. Das Projekt bewertet, wie nachhaltig Niedermoor-Paludikulturen mittelfristig, in Hinblick auf Produktivität, Verwertungsschienen und Ökonomie einerseits und in Hinblick auf Wasser- und Nährstoffdynamik, Biodiversität und Klimarelevanz andererseits sind.

Zudem werden die Auswirkungen von Nährstoffverfügbarkeit und von Nährstoffzufuhr auf die Biomassequantität und -qualität, den Treibhausgas(THG)-Austausch und Nährstoffdynamik, sowie die Biodiversität erforscht. 
Ziel der Untersuchungen ist es, die langfristige Ertrags- und Qualitätsentwicklung bereits etablierter Niedermoor-Paludikulturen wie Typha, Phragmites, Phalaris und Carex auf den Bestandsflächen zu ermitteln und den Einfluss der Nährstoffversorgung und weiterer relevanter Faktoren zu quantifizieren. Darauf aufbauend werden die Landnutzungsverfahren der Paludikultur weiterentwickelt und die Produktentwicklung im Sinne der Nachhaltigkeit optimiert. Die Anbauverfahren werden hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit bewertet.

Eine weitere Zielsetzung ist die Erstellung eines Pflanzenwachstumsmodells für Paludikulturarten. Die Projektpartner stellen die Infrastruktur und die Flächen in Süd- und Norddeutschland zur Verfügung: Großflächige "Pilot Sites", "Intensivmessstandorte" und insgesamt 36 "Mesokosmen". 

Der Schwerpunkt des Vorhabens liegt auf der Nachhaltigkeit der gesamten Produktionskette vom Anbau bis zur Verwertung. Für stoffliche Verwertungskonzepte (Bioraffination, Biobasierte Werkstoffe) werden praxisnahe Untersuchungen durchgeführt. Das Konsortium arbeitet im Projekt interdisziplinär zusammen und gemeinsam mit Stakeholdern wird das Konzept der Paludikultur weiterentwickelt. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Praxispartnern aus der Wirtschaft können kurzfristig praktische Ergebnisse in die Diskussion eingebracht und mittelfristig in die Umsetzung gebracht werden. 

Das Projekt bewertet, wie nachhaltig Niedermoor-Paludikulturen in Hinblick auf Produktivität, Verwertungsschienen und Ökonomie sowie auf Nährstoffdynamik, Biodiversität und Klimarelevanz auf Dauer sind. Die generierten Daten und Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag im Wissenstransfer z.B. im Bereich Emissionsminderung der Sektoren Landwirtschaft und Landnutzung.

Das Vorhaben (FKZ: 2221MT010) gliedert sich in sieben Teilvorhaben:

  1. Gesamtkoordination; Untersuchungen zu Anbau und Biodiversität auf niedersächsischen Pilotflächen sowie Aufbau von regionalen Nutzungsketten
  2. THG-Austausch einer bayrischen Pilotfläche und Erfassung der Effekte von Nährstoffversorgung auf Produktivität und Umweltwirkungen
  3. THG-Austausch einer niedersächsischen Pilotfläche und Modellierung der Effekte der Standortverhältnisse auf das Pflanzenwachstum
  4. Nährstoffversorgung von Paludikulturen
  5. Nährstoffdynamik im Torf und Wasserqualität
  6. Ökonomische Bewertung, Quantifizierung und Inwertsetzung der Leistungs- und Kostenkomponenten von Paludikulturen
  7. Faserspritzguss, mechanische Eigenschaften und Papierformversuche
Fördervolumen in Euro
2.588.532,54
Kontakt

Niedersächsische Kompetenzstelle Paludikultur 
Colja Beyer

Telefon: 05951 9893 18
E-Mail: beyer@3-n.info

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