© Flaction
Dazu wurden auf einer Fläche von etwa 1.600 Metern Länge und ca. 170 Metern Breite verschiedene Maßnahmen zur Wiedervernässung und Initiierung von Vegetationsentwicklungen (z. B. Grabenschluss und Polderanlage) umgesetzt und deren Effekte auf Vegetation und Fauna erfasst.
Diese Maßnahmen umfassten unter anderem:
- die Ansaat von Wollgras,
- das Ausbringen von hochmoortypischen Pflanzen und
- die Wiedervernässung mit zeitweiligem Flächenüberstau.
Gleichzeitig wurden Untersuchungen zum Bodenzustand sowie Wasser- und Nährstoffhaushalt durchgeführt und lokale Witterungsdaten erhoben. Im Rahmen dieser wissenschaftlichen Begleitung über insgesamt 13 Jahre konnten bereits Erfolge dokumentiert werden. Es haben sich in einigen Bereichen Biotoptypen durchgesetzt, die man als Übergangsmoor bezeichnen kann.
Im Rahmen einer Nachuntersuchung von 2018 bis 2021 wurden die biotischen und abiotischen Untersuchungen aus den ersten Untersuchungszeiträumen wiederholt, um Entwicklungstendenzen und Erfolgsaussichten dieser Maßnahmen nach einem längeren Zeitraum zu dokumentieren. Bei den, zwei Jahreszyklen umfassenden, Untersuchungen erfolgt eine systematische Nachkartierung der über 70 angelegten Vegetations-Dauerquadrate. Es wurden Wiederholungsuntersuchungen zu Laufkäfern und Webspinnen mit Bodenfallen sowie bodenkundliche Untersuchungen an den Standorten des Vorgängerprojektes durchgeführt. Die Moorwasser-Messstellen wurden auch in der Nachuntersuchung erfasst. Die Vernässungssituation wurde anhand eines Bodenwasserhaushaltsmodells modelliert. Mithilfe einer automatischen Wetterstation wurden lokale Witterungsdaten erhoben und mit Langzeitdaten des Deutschen Wetterdienstes gekoppelt, um Prognosen für die mögliche Hochmoorbildung zu berechnen. Als zusätzliche Auswertung wurde anhand von bereits vorliegenden Messdaten auch der Treibhausgasausstoß der Versuchsfläche ermittelt, um konkrete Synergien von Moorschutz und Klimaschutz aufzuzeigen.
Geologischer Dienst für Bremen
Dr. Sven Jensen
E-Mail: s.jensen@gdfb.de