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Person bei Feldversuch im Hochmoor
PROJEKT
Optimierung von Hochmoorsanierung auf landwirtschaftlich vorgenutzten Standorten zur Erhöhung von Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung
OptiMoor
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Das Projekt hatte die Erprobung und Entwicklung von Renaturierungsmaßnahmen und -methoden für ehemals landwirtschaftlich genutzte Hochmoorstandorte zum Ziel. Dazu wurden in einem Feldversuch Parzellen mit unterschiedlichen Maßnahmenkombinationen eingerichtet und die jeweilige Entwicklung der Biodiversität und Kohlenstoffspeicherung untersucht. Die Varianten unterscheiden sich in der "Vorbehandlung" vor einer Wiedervernässung: Auf einigen Varianten wurde der mineralisierte obere Torfkörper vor der Wiedervernässung entfernt, außerdem wurden einige Varianten mit lebendigen Torfmoosen "angeimpft", um eine positive Vegetationsentwicklung anzustoßen.

Die Modellfläche liegt im Hankhauser Moor in einer typischen, entwässerten, intensiv genutzten Grünlandkulisse. 

Es wurde erprobt:

  • welche Ausgangsbedingungen für die Wiederansiedlung einer hochmoortypischen Artenzusammensetzung und ein zukünftiges Torfmooswachstum am erfolgversprechendsten sind, und welche Ökosystemleistungen damit jeweils zu erreichen sind. 
  • Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung wurden Treibhausgasemissionen, Nährstoffentwicklung, Veränderungen im Relief sowie Entwicklung der Vegetation und Fauna auf den Flächen ermittelt bzw. abgeschätzt.
  • Die Ergebnisse gingen in die vom LBEG herausgegebenen "Handlungsempfehlungen zur Renaturierung von Hochmooren in Niedersachsen" (GeoBerichte 45, 10.48476/geober_45_2022) ein.  Eine übertragbare Sanierungsanleitung für entwässertes und landwirtschaftlich intensiv genutztes Hochmoorgrünland wurde abgeleitet.

Das Vorhaben gliederte sich in ein Hauptvorhaben (2016-2019) und eine wissenschaftliche Begleitung (2016-2021).

Erkenntnisse
Der OptiMoor-Feldversuch zeigte, dass durch ganzjährig bei ca. 0 – 10 cm unter mittlerer Geländeoberfläche eingestelltem Wasserstand, Entfernung des nährstoffreichen, diasporenhaltigen landwirtschaftlichen Oberbodens sowie Beimpfung mit Torfmoosen innerhalb weniger als drei Jahren eine geschlossene Torfmoosdecke mit hochmoortypischen Gefäßpflanzen und nennenswertem Höhenwachstum etabliert und eine Treibhausgasminderung bis hin zur Kohlenstoffsenke erreicht werden kann. Ohne Beimpfung ist mit ähnlichen Ergebnissen zu rechnen, allerdings dauert diese Entwicklung länger, vermutlich mindestens ein Jahrzehnt. Ohne Oberbodenabtrag ist in einer intensiv genutzten Landschaft mittelfristig nicht mit einer hochmoortypischen Lebensgemeinschaft zu rechnen, die Wiedervernässung sorgt aber dennoch für die Vermeidung der meisten THG-Emissionen der entwässerungsbasierten Nutzung.
Ort
Hankhauser Moor, Niedersachsen
Gesamtfläche in ha
1,00
Wiedervernässte Fläche in ha
0,12
Fläche mit Maßnahme in ha
0,12
Finanzierung

Das Erprobungs- und Entwicklungsvorhaben OptiMoor wurde vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert und durch das EFRE-Förderprogramm "Klimaschutz durch Moorentwicklung" des Landes Niedersachsen kofinanziert.  

Fördervolumen in Euro
1.133.000,00
Kontakt

Europäisches Fachzentrum Moor und Klima 

E-Mail: info@moorwelten.de

Universität Rostock

Dr. Anke Günther
E-Mail: anke.guenther@uni-rostock.de

Dr. Vytas Huth
E-Mail: vytas.huth@uni-rostock.de

Universität Greifswald

Prof. Dr. Gerald Jurasinski
E-Mail: gerald.jurasinski@uni-greifswald.de

Moortyp
Bundesland