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PROJEKT
Veredelung von Nassgrünland-Biomasse zu Plattformchemikalien, Verpackungen, Faserguss und Papier
EDELNASS
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Dieses Verbundvorhaben gliedert sich in vier Teilvorhaben. Das zentrale Ziel ist es, verschiedene stoffliche Verwertungswege von Nassgrünland-Biomasse aus Paludikulturen zu analysieren und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit (u.a. als Faserstoffe) zu untersuchen, sowie diese ökonomisch und ökologisch zu bewerten.

EDELNASS beschäftigt sich mit der stofflichen Verwertung von Aufwüchsen wiedervernässter Moor-Grünland-Flächen, welche heterogen in der Artenzusammensetzung sind und oft Bewirtschaftungseinschränkungen unterliegen (z. B. Erntezeitpunkt). Die Biomasse und ihre Standortparameter von fünf verschiedenen Moorstandorten in ganz Deutschland werden analysiert und hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit in zwei Verwertungsverfahren untersucht, getestet und bewertet:

  1. Umwandlung in Bioraffinerien zu den biobasierten, hochwertigen Basischemikalien Hydroxymethylfurfural (HMF) und Furfural und der Optimierung der Verfahren an der Universität Hohenheim. Ebenso wird Lignin als weiteres Produkt hergestellt. Das HMF kann zur Herstellung des recyclebaren, biobasierten Hochleistungskunststoff Polyethylenfuranoat (PEF) weiterverarbeitet werden, woraus die Hochschule Albstadt-Sigmaringen nachhaltige Verpackungslösungen entwickelt,
  2. Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie stellt zusammen mit seinen Partnern Faserstoffe aus der Biomasse her und verarbeiten diese weiter zu Papieren und Fasergussformteilen. Es werden Kopplungspotentiale von Stoffströmen der Rohstofffraktionen zwischen den Verfahren untersucht, indem Zwischen- und Nebenprodukte der Verfahren in die jeweils anderen Prozesse eingespeist werden.

Ziel der Untersuchungen ist es, neue Wertschöpfungsketten auf der Grundlage von Nasswiesen-Bewirtschaftung zu entwickeln, die eine produktive Nutzung von Nassgrünland mit dem Erreichen von Naturschutz- und Klimaschutzzielen verbindet. Für eine zukünftige Honorierung von Ökosystemdienstleistungen vernässter Moore werden Datengrundlagen erstellt: CO2-Bilanz der Verfahren und möglicher Produkte (inkl. bodenbürtiger Emissionen), Entwicklung von Artenvielfalt und Wasserqualität. Die Kosten von der Rohstoffbereitstellung bis zum Endprodukt werden analysiert, um geeignete Betriebsmodelle für die einzelnen Verfahren abzuleiten und beispielhaft in Moorregionen zu projektieren.

Das Projekt gliedert sich in vier Teilvorhaben: 

  1. Koordination, Wissenstransfer, Öffentlichkeitsarbeit & Ökologische und Ökonomische Bewertung
  2. Entwicklung und exemplarische Realisierung von Verfahren zur Gewinnung und Aufbereitung von Faserrohstoffen für den Einsatz im Sektor Pulp & Paper#
  3. Plattformchemikalien aus Nasswiesenbiomasse
  4. PEF-Verpackungen
Finanzierung

Förderrichtlinie Moorbodenschutz über die Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen aus der Paludikultur

Fördervolumen in Euro
1.000.406,64
Kontakt

Ansprechpartner für das Teilvorhaben 1:
Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie
Prof. Dr. Gerald Jurasinski

Soldmannstr. 15
17489 Greifswald

Telefon: 03834 420 4177
E-Mail: gerald.jurasinski@uni-greifswald.de

Ansprechpartner für das Teilvorhaben 2:
Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie e. V. (ATB)
Dr. Hans-Jörg Gusovius

Max-Eyth-Allee 100
14469 Potsdam

Ansprechpartner für das Teilvorhaben 3:
Universität Hohenheim, Institut für Agrartechnik
Prof. Dr. Andrea Kruse

Garbenstr. 9
70599 Stuttgart

Telefon: 0711 459 24701
E-Mail: andrea_kruse@uni-hohenheim.de

Ansprechpartner für das Teilvorhaben 4:
Hochschule Albstadt-Sigmaringen, Fakultät Life Sciences, Sustainable Packaging Institute
Prof. Dr. Markus Schmid

Anton-Guenther-Str. 51
72488 Sigmaringen

Telefon: 07571 732-8402
E-Mail: schmid@hs-albsig.de