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PROJEKT
Torfmooskultivierung optimieren: Wassermanagement, Klimabilanz, Biodiversität & Produktentwicklung
OptiMOOS
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OptiMOOS war ein thematisch sehr umfangreiches Verbundprojekt. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus den Vorgängerprojekten MOOSGRÜN und MOOSWEIT und in Erweiterung der vorhandenen Versuchsflächen wurden Feldversuche zur Minimierung von Oberbodenabtrag, zur Minimierung des Grabenanteils und zur Wasserreinigung auf einer zuvor als Hochmoorgrünland genutzten Fläche eingerichtet. Hier erfolgten Untersuchungen zur Vegetationsentwicklung, Wasserqualität, Hydrologie, Treibhausgasflüssen, Biodiversität und Ökonomie. Zudem wurde die pflanzenbauliche Eignung von Paludikultur-Biomasse als Substratrohstoff untersucht.

Das Verbundprojekt OptiMOOS beinhaltete folgende Arbeitsschwerpunkte:

  • Wasserreinigung: Feldversuche mit Einrichtung von bepflanzten Filterbecken und Nutzung des gefilterten Wassers für die Bewässerung einer Torfmooskultivierungsfläche (Untersuchung von Vegetationsentwicklung, Hydrologie, Wasserqualität) sowie Klimaschrank- und Gewächshausversuche zur Nährstoffverträglichkeit unterschiedlicher Torfmoosarten,
  • Minimierung Oberbodenabtrag: Feldversuche mit unterschiedlicher Abtragstiefe des Oberbodens und anschließender Einrichtung einer Torfmooskultivierungsfläche,
  • Minimierung Grabenanteil: Feldversuche mit Torfmooskultivierungsflächen, mit unterschiedlichen Bewässerungssystemen (temporäre Gräben im Abstand von 10 m, Grabenabstand > 10 m, Unterflurbewässerung),
  • Substratentwicklung: Ermittlung pflanzenbaulicher Eignung von Rohrkolben und Schilf; Entwicklung eines Substrates auf Basis von Paludikulturpflanzen, einschließlich Torfmoos,
  • Vegetationsentwicklung: Untersuchung in Filterbecken und in Torfmooskultivierungsflächen, Zersetzungsexperimente in wachsendem Torfmoosrasen,
  • Wasserqualität: Nährstoffbilanz in Filterbecken und Torfmooskultivierungsflächen,
  • Hydrologie: Wasserbilanz für Filterbecken und Torfmooskultivierungsflächen,
  • Treibhausgase: Ermittlung der Treibhausgasflüsse in den Filterbecken sowie in den Torfmooskultivierungsflächen mit unterschiedlichem Oberbodenabtrag und Bewässerungssystem,
  • Biodiversität: Untersuchung der Flora sowie Libellen- und Spinnenfauna in den Filterbecken sowie in einer Torfmooskultivierungsfläche mit unterschiedlichen Anbauphasen in langfristiger Sukzession einschließlich Pilze und
  • Ökonomie: Erfassung von Kosten und Zeitbedarf für Anlage, Management und Ernte von Filterbecken sowie Torfmooskulturen.
Erkenntnisse
Mit OptiMOOS wurde ein 'best practice'-Produktionssystem für die Torfmoos-Paludikultur abgeleitet. Dieses umfasst einen geringen Oberbodenabtrag von 5 bis 10 cm mit Erhalt des Mikroreliefs, Fahrdämme und offen Gräben nur noch an den Stirnseiten der Produktionsflächen sowie die Verbindung der Gräben durch flache Rillen im Abstand von 5 bis 10 m für die Wasserversorgung der Torfmoose. Unterirdische Rohre (Unterflurbewässerung) haben sich für die Bewässerung langfristig nicht bewährt, da sie innerhalb von 1 bis 2 Jahren verstopften. Die Wasserfilterung über Wasserbecken (bepflanzt mit Rohrkolben oder Schilf), konnte nicht nachgewiesen werden. Dahingegen ist die Torfmoos-Anbaufläche ein Nährstofffilter. Zudem wurde gezeigt, dass diese Flächen auch langfristig Ersatzhabitate für selten gewordene Moorarten sind. Rohrkolben, Schilf und Torfmoos eignen sich als Torfersatzstoffe. Es wurde ein Substrat auf Basis von Paludikultur-Biomasse entwickelt.
Ort
Hankhauser Moor, LK Ammerland (Niedersachsen)
Gesamtfläche in ha
17,00
Kontakt

Universität Greifswald
Dr. Greta Gaudig

E-Mail: gaudig@uni-greifswald.de

Moortyp
Bundesland