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PROJEKT
Grotmoor
Investitionen in Klimaschutz
Feb 2025 - Feb 2075
Das Grotmoor in Heidmoor bei Bad Bramstedt, Schleswig-Holstein, ist ein insgesamt rund 650 Hektar großes Hochmoor, das im Verlauf des 20. Jahrhunderts stark entwässert wurde. Das langfristige Ziel der Wiedervernässung im Grotmoor ist es, den Wasserstand auf Flurhöhe anzuheben.
Ausgangslage

Seit dem 19. Jahrhundert wurde das Grotmoor durch Drainagen und Gräben für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert. Die entwässerte Moorfläche, überwiegend als artenarmes Grünland genutzt, setzt jährlich große Mengen Kohlenstoff in Form von CO₂ frei. Die teilweise noch intakten Gräben bewirken, dass sich der Wasserstand nicht von selbst signifikant anheben würde. Im unvernässten Zustand werden die jährlichen Treibhausgasemissionen des Projektgebiets auf rund 1.935 Tonnen CO₂-Äquivalente geschätzt.

Zielzustand

Das langfristige Ziel der Wiedervernässung im Grotmoor ist es, den Wasserstand auf Flurhöhe anzuheben. Dadurch soll ein intakter Moorwasserhaushalt entstehen, der möglichst geringe Schwankungen aufweist. Dies ist entscheidend, um einen regenerationsfähigen Moorkörper zu entwickeln, in dem wieder Torf gebildet werden kann.

In den ersten 30 Jahren nach der Vernässung werden Übergangsstadien erwartet, in denen vermehrt Röhricht- und Großseggenwuchs zu beobachten sein wird. Diese Phase ist wichtig, da sie den Weg für die spätere Etablierung von typischen hoch- oder zwischenmoortorfigen Vegetationsformen ebnet. Torfmoose und andere Hochmoorarten werden sich dann allmählich ansiedeln und zur Wiederherstellung des Ökosystems beitragen.

Maßnahmen zur Wiedervernäsung

Um das Wasserspeichervermögen des Hochmoors zu nutzen, werden im Projektgebiet Torfdichtwände (Torfdämme) errichtet, Drainagen stillgelegt und Gräben staureguliert. Die Torfdämme unterteilen das Gelände in mehrere Polderflächen, sodass Niederschlagswasser zurückgehalten und der Wasserstand flächig angehoben wird. Regulierte Überläufe sorgen dafür, dass überschüssiges Wasser bei Bedarf abfließen kann. Auch flache Verwallungen und ein teilweiser Anstau von Wegeseitengräben sind geplant. 

Bauliche Maßnahmen
  • Torfdämme errichtet: Aus lokalem Material werden 9560m Torfdämme errichtet, welche 10 separate Polderflächen schaffen. Diese halten Niederschlagswasser zurück.
  • Regulierbare Überläufe: 10 regulierbare Überläufe, ermöglichen eine Steuerung des Wasserstands.
  • Logger: Ab 2025 werden 5 Logger regelmäßig die Wasserstände messen
  • Aufheben von Drainagen: 65 Kilometer Drainagen werden aufgehoben, um den natürlichen Wasserhaushalt wiederherzustellen.
    Einstau der Wegeseitengräben auf ca. 5.560 m durch 4 Holzspundwände und 17 Stauschwellen.
Monitoring

Um den Erfolg zu sichern, werden Wasserstände und Vegetationsentwicklung regelmäßig erfasst. Automatische Pegel erlauben die Überwachung der Wasserstände; turnusmäßige Kartierungen dokumentieren die Veränderung der Pflanzenbestände. So lässt sich überprüfen, wie sich die angestrebte Moorregeneration und wie die CO₂-Einsparung sowie weitere positive Effekte sich langfristig entwickeln. Ein Monioringbericht wird alle 5 Jahre nach der Umsetzung veröffentlicht.

Ort
Heidmoor
Gesamtfläche in ha
650,00
Fläche mit Maßnahme in ha
96,00
Förderung
Finanzierung

Das Projekt Grotmoor wird ausschließlich durch den Verkauf von MoorFutures-Zertifikaten finanziert, es gibt keine öffentlichen Fördermittel.

Beteiligte Institution(en)
Kontakt

Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH

Eschenbrook 4
24113 Molfsee

Tel.: 0431-21090221
E-Mail: info@moorfutures-sh.de

Projektleitung: Janis Ahrens & Karin Windloff

Moortyp
Projektart
Bundesland