© Flaction
MOOSland ist ein Modell- und Demonstrationsvorhaben der Universität Greifswald und sieben niedersächsischen Partnern. Es lässt eine kleine Pflanze groß rauskommen- das Torfmoos. Dieses lässt sich als nachwachsender Rohstoff für den Ersatz von Torf im Gartenbau mit großem Plus für Klima und Wirtschaft auf wiedervernässten degradierten Hochmoorenflächen produzieren. Das haben die Vorgängerprojekte TORFMOOS, PROSUGA, MOOSGRÜN, MOOSWEIT und OptiMOOS gezeigt. In einer zehnjährigen Laufzeit ab Oktober 2023 setzt MOOSland den bereits in Pilotprojekten erforschten Anbau und die Verwertung von Torfmoos-Biomasse im großen Maßstab um.
Dafür werden zwei bereits bestehende, zusammen rund 20 Hektar große Pilotflächen in den niedersächsischen Landkreisen Ammerland und Diepholz optimiert sowie um vorerst sieben Hektar erweitert.
Um die Vermarktung als Substrat zu erleichtern, ist die Vorbereitung eines Güteszeichens für Torfmoos-Biomass geplant, wie es auch andere gängige Rohstoffe im Substratbereich haben. Auch die Entwicklung geeigneter Substratmischungen und deren Anwendung in Gärtnereien stehen auf der Agenda von MOOSland.
Zu den geplanten Aufgaben gehören folgende Punkte:
- Entwicklung zahlreicher Instrumente, die es dem Landnutzer erleichtern werden, sich über Torfmoos-Paludikultur zu informieren und diese umzusetzen.
- Etablierung von Informationssystem zur Identifikation von potentiellen Paludikulturflächen
- Erstellung von Bewertungsmethoden für das Torfmooswachstum
- Herausgabe eines Praxis-Handbuchs als Anleitung für die Umsetzung von Torfmoos-Paludikultur
- Gründung einer Informations- und Vernetzungsplattform
- Weiterführung vorhandener Demonstrationsflächen und Modellregionen und deren Modifizierung
- Errichtung neuer Demonstrationsflächen von Torfmoos-Paludikulturen in den beiden repräsentativen Modellregionen Landkreis Ammerland und Landkreis Diepholz
- Durchführung vielseitiger wissenschaftlicher Begleituntersuchungen zu Treibhausgasbilanz, Biodiversität, Hydrologie, Nährstoffe, Ernte, Ökonomie und Verwertung anhand der Demonstrationsflächen im Hankhauser Moor und im Barver Moor
Das Projekt gliedert sich in folgende Teilvorhaben:
- Teilvorhaben 1 (2222MT010A) Feldtest bei optimalen hydrologischen Bedingungen sowie ökologische und ökonomische Untersuchungen, Treibhausgasbilanz, Wissenstransfer:
Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie - Arbeitsgruppe Moorforschung - Teilvorhaben 2 (2222MT010B) Feldtest bei suboptimalen hydrologischen Bedingungen:
Stiftung Naturschutz im Landkreis Diepholz - Teilvorhaben 3 (2222MT010C) Stakeholdermanagement und Transformationsprozess:
Universität Osnabrück - Fachbereich 01 Kultur- und Sozialwissenschaften - Teilvorhaben 4 (2222MT010D) Raum- und Agrarstruktur:
Universität Vechta - Vechta Institute of Sustainability Transformation in Rural Areas (VISTRA) - Teilvorhaben 5 (2222MT010E) Entwicklung und Test von auf Torfmoos-Biomasse basierten Kultursubstraten:
Torfwerk Moorkultur Ramsloh Werner Koch GmbH & Co. KG - Teilvorhaben 6 (2222MT010F) Biodiversitätsuntersuchungen (Schwerpunkt Libellen):
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU) - Teilvorhaben 7 (2222MT010G) Mitwirkung bei der Weiterführung und Ausweitung der Demonstrationsflächen mit Einbindung lokaler Akteure im Landkreis Diepholz: Landkreis Diepholz
- Teilvorhaben 8 (2222MT010H) Mitwirkung bei Weiterführung und Ausweitung der Demonstrationsflächen im Landkreis Ammerland: Landkreis Ammerland
Universität Greifswald
Dr. Greta Gaudig
E-Mail: gaudig@uni-greifswald.de