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© Flaction
Teilvorhaben im Projekt
- Übergeordnete Koordination, Vernetzung und Beratung MuD-Vorhaben sowie Begleituntersuchungen - Johann Heinrich von Thünen-Institut Bundesforschungsinstitut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei, Institut für Agrarklimaschutz (2222MT009A)
- Begleitendende ökonomische, ökologische und etablierungsrelevante Untersuchungen der MuD-Vorhaben - Universität Greifswald, Institut für Botanik und Landschaftsökologie (2222MT009B)
- Kommunikation und Wissenstransfer in den Modell- und Demonstrationsvorhaben - Michael Succow Stiftung (2222MT009C)
Aufgabenbereiche
Die Forschenden begleiten die Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuDs) WetNetBB (Brandenburg), LivingLab Teufelsmoor, MOOSland und RoNNi (Niedersachsen) dabei,
- auf Hoch- und Niedermoorflächen den Wasserstand mindestens oberflächennah anzuheben,
- Paludikulturen anzubauen und
- die Verwertung der Moorbiomasse ein großes Stück in Richtung Praxis voranzubringen.
Des Weiteren strebt die PaludiZentrale über das sogenannte „PaludiNetz“ auch die Vernetzung der MuD-Vorhaben mit vier bereits laufenden Pilotvorhaben zum Moorbodenschutz an:
- Paludi-Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern
- Brandenburgs Luchgebiete klimaschonend bewahren: Initiierung einer moorerhaltenden Stauhaltung und Bewirtschaftung
- Klimafarm - ökonomisch und ökologisch tragfähige moorbodenerhaltende Grünlandbewirtschaftung in Schleswig-Holstein
- Moor-Landwirtschaft für Klimaschutz Allgäu
Austausch und Beratung
PaludiZentrale (FKZ: 2222MT009B) sorgt für Austausch und Beratung zur Entwicklung entsprechender Produkte, Rohstoffeigenschaften, Anforderungen und möglichen Hürden nicht nur zwischen den MuDs, sondern auch mit Industrievertreter*innen, Landwirt*innen und weiteren. Es stellt zudem sicher, dass die Wissenschaftler*innen Daten nach einheitlicher und vergleichbarer Methodik erfassen und übergreifend auswerten können. Dies bezieht sich auf Anbau und Verwertung, auf betriebswirtschaftliche und sozioökonomische Analyse. Ebenso betrifft es das Monitoring der langfristigen ökonomischen und ökologischen Auswirkungen, z.B. wie sich Treibhausgasaustausch, Böden, Hydrologie, Wasserqualität und Biodiversität auf den wiedervernässten Flächen entwickeln. Die Forschenden leiten daraus Empfehlungen ab, unter welchen Rahmenbedingungen Paludikulturen und deren Verwertung in regionalen Wertschöpfungsketten wirtschaftlich lohnend sein können. Darauf folgt der Wissenstransfer in Politik, Praxis und Gesellschaft, der gemeinsam durch die Projektpartner umgesetzt wird.
Hintergrund
Neben der Minderung klimaschädlicher Emissionen durch die Wiedervernässung lassen sich so klimafreundliche, sogar klimapositive und lokal nachwachsende Rohstoffe für eine zirkuläre Wirtschaft als Ersatz für bisher genutzte erdölbasierte Materialien gewinnen. Noch gibt es fast keinen Markt für die Biomasse aus nassen Mooren. Ohne eine wirtschaftliche Perspektive jedoch wird eine großflächige Wiedervernässung von Moorböden nicht umsetzbar sein oder Akzeptanz der Landeigentümer und -nutzer*innen sowie der Gesellschaft finden. Deswegen widmen sich die vier MuDs und die übergreifende fachliche Koordination der Paludizentrale dem Aufbau von Wertschöpfungsketten vom Anbau bis zur Verwertung über eine Laufzeit von zehn Jahren.
Sie zielen dabei auf die Industriezweige: Baustoffe, Papier und Faserstoffe, Gartenbausubstrate sowie die Energieerzeugung.
Universität Greifswald, AG Experimentelle Pflanzenökolgie
Dr. Franziska Tanneberger, Projektleitung und Leiterin des Greifswald Moor Centrum (GMC)
Telefon: 03834 4204137
E-Mail: tanne@uni-greifswald.de